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Es werden Posts vom Oktober, 2017 angezeigt.

Dekonstruktion eines Mathematikerwitzes

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Ein Witz. Warum nimmt ein Mathematiker stets eine Bombe mit ins Flugzeug? - Die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Bomben gleichzeitig in diesem Flugzeug befinden, ist äußerst gering. Dieser Witz nimmt seinen Humor zum einen aus der Verwendung komplexer Wahrscheinlichkeitstheorie, zum anderen aus der Tatsache, dass der nerdy Mathematiker diese auf alle Lebensbereiche anwendet. Er würde diese Bombe natürlich niemals zünden, fühlt sich aber sicherer, weil die Wahrscheinlichkeit das sich eine Bombe mit schlechten Absichten an Bord befindet, dann insgesamt kleiner wird. Zum nerdy Mathematiker kann ich eher nichts sagen. Manche Leute sehen mich wohl als Nerd. Ich denke, dass diese Leute noch nie einen Nerd gesehen haben. Gehen wir lieber über zur Wahrscheinlichkeitstheorie. Gegeben sei eine beliebige, aber feste, Flugreise, in der mindestens ein Mathematiker an Bord sitzt. Wir betrachten das folgende parametrisierte Ereignis: B n := {" n Personen bringen unabhängig voneinander

Ein Missverständnis bei Wahrscheinlichkeiten und ein Zusammenhang zur Euler'schen Zahl

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Wahrscheinlichkeiten werden im Alltag verwendet, um zufällige Ereignisse zu beschreiben. Solche zufälligen Ereignisse sind zum Beispiel der Wurf eines Würfels oder die Ziehung der Lottozahlen. Meistens stellen wir uns Wahrscheinlichkeiten getreu den Axiomen aus Kolmogorovs Grundbegriffen   vor. Das bedeutet unter anderem, dass eine Wahrscheinlichkeit eine Zahl zwischen 0 und 1 ist. Kolmogorov gibt jedoch keine Interpretation dieser Werte zwischen 0 und 1. Zwei Möglichkeiten die Kolmogorov'sche Wahrscheinlichkeit zu interpretieren, sind der frequentistische und der Bayes'sche Ansatz. Hierzulande ist die frequentistische Interpretation sicherlich die Bekanntere. Persönlich bekenne ich mich als Anhänger der Bayes'schen Interpretation, auch - aber nicht nur - weil sie Missverständnisse des hier diskutierten Typs nicht zulässt. Auch motiviert durch meine mathematische Forschung, werde ich die Bayes'sche Interpretation zu gegebenem Zeitpunkt sicherlich hier in einem Artikel

Gut- und schlechtgestellte Probleme im Alltag

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Die verrückter-Wissenschaftler-Humor-Folklore kommt gelegentlich dazu Mathematikern zu unterstellen, sie würden sich eher mit der Existenz von Lösungen eines Problems befassen als mit dem Lösen des Problems an sich. Der Witz entsteht hierbei dann natürlich bei der Diskussion der Existenz der Lösung mathematischer Probleme, die sehr einfach zu lösen sind und bei denen man die Existenz der Lösung ganz einfach durch Angabe der Lösung hätte zeigen können, sodass ein spezieller Existenzbeweis gar nicht notwendig gewesen wäre. Verlässt man nun die Folkore in Richtung mathematischer Literatur, so findet man tatsächlich einige Existenzdiskussionen - sie legen in gewisser Weise ja auch die Basis für jedes mathematisches Problem. Wie soll man die Lösung eines Problems herausfinden, ohne das man überhaupt weiß, dass es eine Lösung gibt?  Neben der Existenz von Lösungen eines Problems, gibt es Axiome, die ein mathematisches Problem bestenfalls erfüllen soll, damit es tatsächlich lösbar ist